Da es leider den vorletzten Samstag, den 09.12.07, keine freien Plätze mehr fürs Tauchen gab, sind wir auf Plan B ausgewichen und zum Strand Lopes Mendes gewandert. Dazu mussten wir 3 kleine Hügel überqueren und an drei anderen Stränden passieren um nach ca 2.5 Stunden am Ziel anzukommen. Der Strand hat eine Länge von ca. 3 km und ist vollkommen unberührt. Allerdings waren entgegen meiner Erwartung viele Touristen am Strand, trotz schlechtem Wetter, die sich 2 Stunden Wander gespart haben und mit dem Schiff eine Stunde zum Dorf in der Nähe gefahren sind. Trotzdem konnten wir einigermaßen ungestört baden, weil die meisten Leute schon wieder auf dem Rückweg waren als wir ankamen.
Am darauf folgenden Sonntag bin ich dann das erste mal richtig tauchen gegangen, ohne dass einen der Tauchmaster an der Hand nimmt. Leider war die Sicht nicht besonder gut, was aber meiner Freude am Tauchen nach all den Jahren keinen Abbruch tat. Wir konnte einen Kugelfisch fangen, der sich zur Verteidigung auf eine beachtliche Größe aufgeblasen hat. Diesmal konnte ich ohne gepickt zu werden halten, wobei das schwierig war bei der glitschigen Haut und den ganzen Dornen.
7Am Montag letzter Woche war der Aufenthalt auf der Ilha Grande vorbei und wir sind wieder zurück nach Rio gefahren.
In Rio haben wir nur zwei Tage verbracht, und somit nur die gängigsten Sehenswürdigkeiten besucht. Am Montag besuchten wir die Christus Statue, von der aus man einen tollen Blick auf Rio , seine Hügellandschaft und das Meer hat. Abends sind wir noch auf den Zuckerhut gefahren um dort den Sonnenuntergang zu genießen. Anhand des Lichtermeeres der beleuchten Häuser und Straßen sah ich dann auch zum ersten mal die riesigen Ausmaße der Stadt. Mittwochs, am 12.12.07, haben wir dann noch am Cocacabana und Ipanemim Strand gedöst und sind nachmittags noch ins Zentrum gefahren um die Kathedrale und die Arcos zu sehen.
Am Donnerstag sind wir dann morgens in Ouru Preto, mit dem Nachtbus aus Rio angekommen. Die Stadt ist einer der schönsterhaltenen Kolonialstädte Brasiliens und hat dank des früheren Goldabbaus schmucke Kirchen und Gebäude. Am ersten Tag waren wir nach einem kleinen Nickerchen am Vormittag, um sich von der Busfahrt zu erholen, gleich mal in der alten Goldmine. Diese ist angeblich die größte für Besucher zugängliche der Welt. Die Miene wurde 1989 oder so geschlossen, da man eine Tonne Gestein fördern musste um 4 Gramm Gold zu erhalten. Wahrscheinlich würde man auf diese Weise in jedem Garten Gold finden, und somit musste die Miene wegen Unwirtschaftlichkeit nach über 200 Jahren geschlossen werden. Das Spektakulärste an der Mine war, dass man in einem See der ca. 130 Meter unter der Erde liegt baden konnte. Dass Wasser war für Funtensee-Verhältnisse angenehm warm.
Am letzten Tag, Freitag der 14.12, haben wir uns noch eine Kirche die mit über 400 kg Gold ausgeschmückt ist angesehen, allerdings war sie trotzdem nicht besonders schön, und die 6 Reais wären besser in einen Caipi investiert gewesen. Wer aber auf Holzechnitzereien steht ist dort genau richtig. Ansonsten sind wir noch ein bisschen durch die Stadt geschlendert, gab aber nichts mehr aufregendes zu Sehen. Somit sind wir auch Abends wieder weitergefahren um am nächsten Tag in Itaunaus anzukommen.
Itaunaus ist ein kleines Fischerdorf, dass sich unverständlicherweise zu einer Partymeile gemausert hat. So ist dort laut Reiseführer von Dezember bis März Tanzen und Saufen pur angesagt. Als wir dort ankamen war davon aber nichts zu spüren, und offensichtlich beginnt die Saison erst nach Weihnachten. War mir aber auch lieber so, denn dort gibt es neben den schönen und ca. 50 hohen Sanddünen am Strand, unter denen auch die alte Stadt begraben liegt, auch noch einen Nationalpark.
Den ersten Abend sind wir aber nach dem Essen gehen schnell wieder ins Bett um uns einmal wieder vom Busfahren und umsteigen zu erholen. Richtig los ging es erst am Nächsten Tag, Sonntag den 16.12, denn gleich nach dem Frühstück hat uns der Besitzer unserer Pension, der gleichzeitig noch Veterinär und Hobbyfalkner ist, eine Vorführung gegeben. Wirklich erstaunlich wie gut man einige Vögel trainieren kann, so dass sie auf Kommando zurückgeflogen kommen. Am Nachmittag sind wir dann noch Kajakfahren gegangen um einiges von der heimischen Pflanzen- und Vogelwelt kennen zu lernen. Da der Führer aber nur portugiesisch sprach blieb nix hängen.
Den letzten Tag haben wir dann noch genutzt um einen Ausritt zu machen und so ging es von der Stadt weg die Küste entlang bis zum Grenzfluss zum nächsten Staat, nämlich Bahia. Eigentlich hatte ich ja gar keine Lust schon wieder reiten zu gehen, vor allem da ich dabei immer durch nicht können glänze, aber die beiden Mädels wollte es unbedingt und ich kann ja nicht immer der Spielverderber sein.
Nun war mein Pferd aber sehr umgänglich und hat perfekt auf meine Befehlssignale reagiert und dank des weichen Sandbodens konnte ich somit zum ersten mal Gallop reiten. Bei den vorherigen Ausritten wäre ich dabei jedesmal fast aus dem Sattel gerutscht, doch dieses mal klappte es ziemlich gut. Das Glücksgefühl endlich im Gallop reiten zu können wurde dann natürlich noch von dem herrlichen Gefühl, an einem Menschenleeren Strand durch die Wellen zu galoppieren, gepuscht. Man hätte vor Freude Jubeln können. Daher bin ich dann die meiste Zeit im Galopp geritten und ließ meine Begleitung die fast immer hinter mir.
Dafür hab ich dann aber am Ende auch meine Quittung bekommen denn das zweistündige Galoppieren hat meinen Po gut aufgescheuert, wodurch die nächsten zwei Tage Busfahren mir nochmal wesentlich schlimmer und länger vorkamen.
So sind wir also am Montag den 17.12. nach dem Ausritt in Itaunaus aufgebrochen und sind von dort weiter nach Porto Seguro, dem Erstlandeplatz der Portugiesen in Brasilien. Dort hatten wir nur ca. 12 Stunden Aufenthalt, und haben uns deshalb nur das alte historische Zentrum angesehen. Hat mich nicht gerade umgehauen, was aber wahrscheinlich eher an meiner Müdigkeit und Unwillen lag, als an der Stadt. Abends ging es dann weiter nach Salvador, wo wir dann endlich sicher am letzten Mittwoch, den 19.12.07, angekommen sind.
In Salvador nahmen wir uns ein Taxi von der Rodoviaria aus zu unserem favourisiert Hotel, dem Athemis, welches im 7. Stock eines Hochhauses mitten in Pelourinho liegt. Wahrlich eine super zentrale Lage, und von der Dachterrasse hat man einen tollen Blick über das Zentrum und die Haafenbucht. Am Mittwoch haben wir dann morgens erstmal gut im Hotel gefrühstückt, um danach ein Erhohlungsnickerchen zu machen. Später sind wir dann noch durch Pelourinho gestreift um einige Sehenswürdigkeiten zu besuchen.
Gestern am Donnerstag haben wir uns mit dem Bus nach Praia do Forte aufgemacht, um dort ein Schildkrötenreservat zu besuchen und natürlich am Strand zu liegen. Anna hatte gehofft auch ein paar Babyschildkröten beim Schlüpfen zu sehen, allerdings passiert dass ja unterirdisch und aus dem Sand kommen die kleinen nur Nachts, um ins Meer zu huschen. Immerhin konnten wir viele von den kleinen Dinger, eingesperrt in einen Pool und zum ewigen Schwimmen verdammt, sehen.
Auch mit der Unterbringung der Übrigen Schildkröten und Fische hätte jeder Tierschützer seine Freude. Es gab dort auch ein Becken mit lebendigen Langusten, und dadurch in Appetit versetzt ging es zum Palmenstrand wo wir uns abends noch frische Langusten und Kokosnüsse zum Trinken gegönnt haben.
Heute machen die zwei Mädels ihren Shoppingtag, was mir endlich die Gelegenheit gab meine Wäsche zum Waschen zu bringen und den Eintrag hier zu schreiben. Nachher werde ich für die Lieben zuhause noch ein paar Karten schreiben und mal sehen ob ich ein paar Geschenke für Weihnachten bekommen die man heim schicken kann. Da das Geld aber knapp ist kann ich nichts versprechen.