Bevor es weiter nach Santa Cruz ging, haben wir noch einen Abstecher auf die Insel South Plaza gemacht. Dazu mussten wir schon um 6 Uhr an Land gehen, weil um 9 Uhr Andrew aus England in Baltra abgeliefert werden musste. Ab Mittag, als auch die neue Passagierin an Bord war, ging's weiter nach Puerto Ayora. In der Stadt gibt es meiner Meinung nach nichts besonderes zu sehen, es reihen sich Souvenierläden und Tourveranstalter in jeder Straße aneinander. In dieser Stadt dürft man auch in ganz Galapagos die meisten Touristen antreffen. Der Ausflug dahin läuft zwar unter dem Deckmantel die Charles Darwin Station zu besuchen, in Wirklichkeit wird aber die Zeit in der Stadt benötigt um kleine Reparaturen am Schiff durchzuführen und die Vorräte aufzufrischen und wegen des Passagierwechsels.
Die Charles Darwin Station kam mir selbst etwas heruntergekommen vor, vor allem die Gehege für die Schildkrötenaufzucht sind relativ klein und die Riesenschildkröten liegen nur faul herum.
Natürlich haben wir auch Lonesome Gorge gesehen, die letzte Höckerschildkröte ihrer Art weltweit. Es werden verzweifelte Versuche unternommen um Weibchen mit ähnlicher Genstruktur zu besamen und somit die Rasse zu erhalten, was bisher aber ohne Erfolg verlief. Auch wird Diskutiert ob man Gorge klonen soll, wohl fehlt aber das Geld dazu. Nach dem Besuch der Station hatte man 2 Stunden Zeit die Stadt zu erkunden, bevor man wieder aufs Schiff musste.
Am 5. Tag der Kreuzfahrt, Montag den 20.11, sind wir am Vormittag noch ins Hochland von Santa Cruz gefahren, um dort die Zwillinge, zwei riesige Einsturztrichter zu besuchen. Es folgte noch eine kleine Wanderrung durch den Wald auf der Luvseite des Berges, um Vögel zu beobachten, bevor wir zurück zum Schiff fuhren um endlich zur nächsten Insel, Santa Fe, aufzubrechen.
Bei Santa Fe haben wir dann das erste mal mit Meereschildkröten schwimmen können, und auch sonst war viel zu sehen, da das Wasser schön klar war. Auf der Insel hat sich auch eine große Seelöwen Kolonie niedergelassen die man beim Schlafen auf dem goldenen Sandstrand beobachten konnte.
Die nächsten zwei vollen Tage der Kreuzfahrt haben wir noch Española und Fernandina besucht. Auf den Inseln konnte man Blaufußtölpel, Maskentölpel, Leguane und auch wieder viele Seelöwen sehen. Einmal wollte ich beim Schnorchel bei Fernandina einen Kugelfisch schnappen, was tatsächlich auch funktioniert hat, weil der dumme Fisch nicht vor mir geflohen ist. Leider war dass auch nicht nötig, den kaum in der Hand hat er mich gleich mal ordentlich in die Selbe gestochen. Sofort wieder losgelassen sah er aber keinen Grund zu flüchten sonder blieb seelenruhig auf seinem Platz. Ich bin natürlich gleich aufgetaucht den die Hand tat mir ziemlich weh, und Anna hat gleich einen Panikanfall bekommen, weil Kugelfische ja giftig sind. Die Angst hat sich auch auf mich übertragen und wir sind gleich zurück zum Strand geschwommen um den Führer zu fragen. Auf dem Weg zu Efren, der gerade der Crew beim Fußballspielen zugeschaut hat, ist mir schon etwas mulmig gewesen und ich dachte tatsächlich dass etwas nicht stimmt. Allerdings sind nach Auskunft Efrens nur die Bisse gefährlich, und somit war ich wieder beruhigt. Jaja die Psyche.
Am letzten Tag der 8. tägigen Kreuzfahrt, Freitag den 23.11, haben wir uns noch Seymore Süd angesehen, wo man vor allem Fregattvögel mit dem roten Kehlsack antreffen kann. Somit war leider der Höhepunkt der Galapagosreise vorbei. So etwas werde ich mir wohl länger nicht mehr leisten können. Wir wurden ziemlich früh an der Mole abgesetzt und sind zum Flughafen gefahren. Von dort gings dann zurück nach Puerto Ayora um nach Isabella und Puero Villamil zu fahren.
Dort waren wir dann 3 Nächte im Hotel San Vincente. Das Hotel ist nur zu empfehlen, sauber, gutes Essen und freundliche Leute. Als wir am Freitag nachmittag dort nach der zweistündigen Überfahrt ankamen, haben wir zuerst mit einem Führer dort ein Schildkrötenreservoir der Chalres Darwin Station besucht, welches um einiges moderner ist als das auf Santa Cruz. Kurz vorm Abendessen sind wir noch zu einer Salzlagune gegangen, welche normal von ca. 45 Pelikanen bevölkert ist. Da sich aber im Moment kaum Wasser darin befindet war nur ein Pelikan da. Als wir am Sonntag nochmal dort waren hatten wir mehr Glück und konnten 3 Pelikane ganz nah betrachten.
Am Samstag haben wir den Vulkan Sierre Negra besucht, welcher weltweit den zweitgrößten Durchmesser hat, immerhin 12 Kilometer. Zum Vulkan ging's 30 Minuten mit dem Taxi, und dann 1 Stunde im Trabschritt auf einem Pferd. Der Vulkan war wirklich beeindruckend groß, und ist auch noch immer aktiv, und man kann anhand der unterschiedlichen Farben der erstarrten Lavaflüße auch erkennen wo die neueren Erruptionen stattfanden. Am Nachmittag haben wir dann noch die Tintoreras besucht, wo sich viele Babyleguane sonnenbaden und man in einem kleinen Vulkankanal in einer Bucht oft Weißflossenhaie sehen kann.
Am letzten Sonntag, den 25.11, sind wir dann zu einem Schildkröten Gehege bei Campo Duro in der Nähe des Vulkans gefahren. Dort leben die Schildkröten in einem semi-naturalem Gehege, das heißt sie ernähren sich hauptsächlich von den Pflanzen im Gehege, werden aber auch noch zusätzlich gefüttert. Daher sind die Schildkröten dort auch um einiges kräftiger und größer als im Reservat der Charles Darwin Station. Das Gehege wird von dem sehr freundlicen Besitzer des Campingplatzes Campo Duro betreut und er hat es auch angelegt.
Am Montag wollten wir dann mit einem Schnellbot nach Santa Cruz und dann weiter nach San Christobal fahren. Leider waren aber keine Plätze mehr auf beiden Booten frei, daher mussten wir die einzige mögliche Alternative nehmen, die das doppelte kosten sollte, ein Flugzeug. So haben wir immerhin einen Teil der Insel von Oben gesehen die wir besucht haben. Angekommen sind wir ins Hotel Mar Azul eingecheckt, was uns ein sehr großes Zimmer mit Klimaanlage, Kabelfernsehen und Privatbad mit Warmwasser bot, Luxux pur!
Am Dienstag haben wir dann noch den Fregatten-Pfad bewandert welcher von der ?Casa de Interpredacion? aus startet und in gut 2 Stunden abzugehen ist. Leider haben wir nur Fregattbabies gesehen und nicht die Fregattvögel mit dem roten Kehlsack.
Am Mittwoch sind wir dann schon um 6 Uhr mit einem Schnellboot nach Baltra gefahren, was schlappe 35 Dollar gekostet hat. Da ich gut müde war verging die Fahrt beim Schlafen wie im Flug. Am Flughafen um 9 Uhr angekommen sind wir dann ca. gegen 13 Uhr weggeflogen und am nächsten Tag um 6 Uhr in Santiago angekommen, nach einem kleinen Aufenthalt in Lima.
Am Donnerstag haben wir dann bei unseren chilenieschen Freunden Joel und Claudia übernachtet, bei denen wir auch unser übriges Gepäck verstauen und dort somit auch umpacken konnten. Am nächsten Tag den 30.11.07 sollte dann der nächste Flug nach Florianopolis weitergehen, der auch wieder den ganze Tag dauernd würde. Somit waren diese drei Tag nicht besonders entspannend.