Jetzt hab ich schon lange nichts mehr geschrieben, aber wenn man unterwegs ist und jeden Tag volles Programm hat, ist die Motivation abends noch nen Eintrag zu schreiben, den eh keiner liest, sehr gering.
Aber um euch auf dem aktuellen Stand zu halten schreib ich jetzt mal schnell ein bisschen was.
Die Zeit in Santiago war vor allem durchs Schule gehen bestimmt, ansonsten ist dort nichts besonderes vorgefallen. Nur gleich am ersten Tag als wir zurück kamen von La Serena bin ich Nachts, als ich zum Einkaufen gehen wollte, von ein paar Jugendlichen angepöbelt worden, die Geld wollten. Da ich aber nix hergeben wollte, hab ich eine aufs Maul bekommen, aber danach sind sie zum Glück abgehauen weil andere Leute gekommen sind. Jetzt bin ich etwas vorsichtiger wenn ich Abends raus gehe.
Am letzten Dienstag, den 13.11 sind wir nach Galapagos aufgebrochen. Eigentlich wollten wir ja erst am 17. dort eintrudeln, aber leider mussten wir unseren Flug ändern, weil die Kreuzfahrt die wir machen wollten uns am gleichen Tag, an dem wir sie ordern wollten, schon früher von anderen Leuten weggeschnappt wurde. Die wäre schön ?billig? gewesen, da in der untersten Kategorie.
Aber die Blockade der 2 Platze für das Schiff, die wir mit dem Reisebüro ausgemacht hatten, waren leider dem Besitzer nix wert, im Vergleich zu den Leuten die unbedingt kaufen wollten. Daher musste jetzt noch ne andere Kreuzfahrt in den letzten 2 Wochen für Galapagos her.
Natürlich war keine günstige 8-Tage Kreuzfahrt mehr zu haben, und so mussten wir 2 Klassen höher einkaufen. Zum Glück ist der Dollar grad so schlecht. Dazu kam dass auch noch die Flüge geändert werden mussten, weil die Kreuzfahrt einen Tag froher anfängt bevor wir ankommen. Genau den Tag gabs aber keine freien Flüge mehr, so dass wir 3 Tage früher anreisen mussten.
Am 13.11 sind wir somit nach Quito mit LAN geflogen, und wiedereinmal mussten wir uns um 5 Uhr aufquälen. Dort haben wir dann im schönen Hotel ?Casa de Sol? übernachtet, das ganz in der nähe unsere Reiseagentur ?Columbus Travel? war. Dort mussten wir nämlich auch noch hin, um die letzten paar Dollar zu begleichen, die ich nicht mehr über meine Kreditkarte zahlen konnte, und um unsere Tickets fürs Schiff zu holen.
Vom ersten Eindruck hat mir Quito sehr gut gefallen, eine grüne Stadt mit modernen Gebäuden die gut in Schuss sind. Allerdings sind wir in Quito nicht wirklich weit gekommen, weil wir ziemlich müde waren, und auch am nächsten Tag wieder um 5 aufstehen mussten.
Am 14.11 sind wir dann nach Galapagos über Guyaquil geflogen, und vom Flughafen auf Baltra brauch man dann ca. 2 Stunden nach Puerto Ayora, was ca. 2.60 USD kostet. Am gleichen Tag sind wir dann nur noch ins Hotel eingecheckt, und sind durch den Ort gebummelt und haben nach Touren ausschau gehalten, die Orte abdecken wo es mit unserer Luxuskreuzfahrt nicht hingeht. Leider gibt es auf die Inseln, Santiago und Rabiba keine Tagestouren, das heißt wir müssten dafür auch wieder eine Kreuzfahrt buchen. So groß ist dann mein Interesse dann doch wieder nicht.
Gestern am Donnerstag, wollten wir eigentlich erst zu Fuß zu Tortuga Bay gehen, aber als wir kurz mit der Hotelbesitzerin und Leiterin der Agentur ?Oceanic? gesprochen haben, sind wir kurzentschlossen zum Schnorcheln gefahren. Leider war das Wetter gestern sehr bescheiden, und es war auch windig, weshalb die Sicht beim Schnorcheln sehr eingeschränkt war.
Die Tour hat 25 Dollar gekostet, was völlig ok war, und im Vergleich zu der teuren Osterinsel ein richtiges Schnäppchen. So kostet hier auch die Languste im Restaurant nur 13 Euro, auf der Osterinsel wollten sie gleich 60 Euro verlangen!
Heute morgen sind wir dann um 6 Uhr aufgestanden um rechtzeitig zum Bus zu kommen, der um 7 und 7:30 zur Fährstation fährt. Am Flughafen sind wir dann um 9 angekommen, und dort hat sich Anna erstmal ihre Tasche gekauft die sie 2 Tage vorher erspäht hatte. Ich durfte sie zahlen.
Danach haben wir uns in ein Restaurant gesetzt, wo ich einen Brei aus Bananen und Kartoffeln, mit Stücken von Fisch und Huhn, eingewickelt in ein Palmblatt. Ein typisch ecuadorianisches Gericht, und es war auch sehr lecker, trotz der Ähnlichkeit mit Kotze.
Eigentlich sollte der Führer uns um ca. 11 Uhr abholen, aber auch um Viertel nach elf war niemand zu sehen. Zum Glück haben wir aber ein anderes Pärchen aus London getroffen, die auch auf der Fragatta gebucht hatten und die nun auch warteten. Somit war ich nicht allzu beunruhigt dass niemand kommen würde. Das Flugzeug mit den anderen Passagieren hatte Verspätung, und auch unser Führer kam ca. erst gegen Mittag an, so dass es noch bis 14 Uhr dauert bis wir dann endlich am Schiff waren.
Über die Fragatta kann ich bisher eigentlich nur Gutes berichten. Sie wurde 2003 Grund überholt, hat aber bis jetzt auch wieder etwas an Glanz verloren, so sehen viele Dinge doch ziemlich benutzt aus. Gut ist aber dass sie sehr geräumig ist. Es gibt ein Aufenthaltszimmer mit Fernseher und DVD-Player, auf dem 3. Deck ist viel Platz zum Sonnenbaden und auch die Kabine samt Toilettenabteil ist größer als erwartet und man hat hält sich somit dort auch gern auf.
Auch die Crew ist sehr nett, und der Koch zaubert mit seinem Gehilfen immer Köstlichkeiten. Das besten ist aber das Frühstück, denn es gibt immer Früchte und dazu Müsli und Yoguhrt. Eigentlich ist man danach schon satt, trotzdem wird einem dann noch ein Teller mit Käse und Schinken, und noch einer warmen Beilage, wie gebraten Würste oder Pfannkuchen aufgetischt.
Die nächsten acht Tage werd ich also wieder ein paar Kilo fetter.
Am gleichen Tag sind wir noch zum Strand Bachas gefahren, um dort Leguane, Krabben und Seerobben zu beobachten. Bis auf die Krabben kann man sich den Tieren bis auf nen guten halben Meter näher ohne dass die mit der Wimper zucken würden. Die Seerobben habens aber nicht so gern wenn man ihnen in der Sonne stehe, weshalb sie sich dann ein paar Zentimeter weiterschleppen. Die Leguane rühren sich auch nicht wenn man sie am Schwanz berührt, was man aber eigentlich nicht tun sollte. Das war nur einmal ein Wissenschaftlicher Test, und die absolute Ausnahme.
Am Samstag, den 10.11, sind wir dann zur nördlichsten Galapagos Insel gefahren, die besucht werden darf, namens Genovesa. Nur dort leben die Rotfußtölpel. Ansonsten trifft man aber auch noch viele andere Vögel an, wie z.B. den Maskentölpel, die Bindenfregatte und auch einen Raubvogel, die Sumpfohreule.
Interessant ist dass die Vögel meist nur wenige Meter oder Zentimeter neben dem Weg nisten, ohne sich um die ganze Touristen die schon seit Jahren auf die Insel kommen zu scheren.
Zum Schluss der beiden Ausflüge zu den zwei Besucherstandorten konnte wir noch am Riff schnorcheln. Kurz ist auch eine Robbe mit mir geschwommen, da sie von einem Felsen neben mir ins Meer gesprungen ist.
Heute am Sonntag sind wir dann zurück über den Äquator zur Insel Bartolome gefahren, auf der man von einem Vulkan aus einen schönen Blick über das jüngste Gebiet auf Galapagos hat. Denn an dieser Stelle befindet sich ein Hotspot, und dort kommt es daher zu den meisten Ausbrüchen und damit zur Inselentstehungen. Einmal fest auf den Kontinetalplatten verankert, wander die Insel dann jährlich ca. 5 cm weg vom Hotspot.
Nach dem Hügel gings dann mit dem Beiboot zum Goldsandstrand, wo es wieder Robben zu sehen gab, und man danach Schnorcheln konnte. Normalerweise kann man hier auch Haie sehen, leider hatten wir aber kein Glück. Das Wasser war bedauerlicherweise auch wieder sehr verschmutzt, und so konnte man nicht besonders weit sehen. Kurz konnte ich einen Pinguin sehen, der in eine Schwarm von kleinen Fischen schwamm um sich sein Mittagessen zu holen.
Heute Nachmittag sind wir dann zur Black Turtle Cove gefahren, eine schöne Mangrovenbucht. Typischerweise war aber dort das Wasser auch total wieder dreckig und so konnte man nicht viel im Wasser sehen. Laut Führer Efren sollte um die Zeit das Wasser eigentlich klar sein. Immerhin gab es ein paar Schildkröten die zum Schnaufen auftauchen mussten. Einmal konnte ich auch einen Weißflossenhai sehen, die normalerweise in diesem Gebiet schlafen.
Morgen geht?s weiter nach Santa Cruz, auf der Puerto Ayora liegt, die wichtigste Stadt des Archipels.